Der Krampus entstand im Zuge der katechetischen Nikolausspiele. Er ist Widerpart des hl. Nikolaus, der das religiöse Wissen und soziale Verhalten abprüft und belohnt. In der Form des kettenrasselnden Kramperl ist der Krampus der strafende Begleiter des hl. Nikolaus. Die Darstellung des Teufels leitet sich wohl von mittelalterlichen Teufel- und Dämonenvorstellungen ab. Daher finden rund um den 6. Dezember besonders viele Krampusläufe statt. Während der hl. Nikolaus die braven Kinder beschenkt ist der Krampus dafür zuständig, die Unartigen zu bestrafen. Im schlimmsten Fall packt er sie in seine „Kraxn“, einen am Rücken befestigten Korb, und nimmt sie mit. Die Gestalt selbst stammt bereits aus vorchristlichen Zeiten. Vor einigen Jahren hat der Schauspieler Christoph Waltz mit einer sehr einprägsamen Erklärung der Gestalt in der „Tonight Show“ dafür gesorgt, dass der Krampus auch in Übersee Bekanntheit erlangte.
Der Krampusbrauch war ursprünglich im ganzen Habsburgerreich und angrenzenden Gebieten verbreitet, und wurde dann in der Zeit der Inquisition, da es bei Todesstrafe niemandem erlaubt war sich als teuflische Gestalt zu verkleiden, verboten. In manchen schwer zugänglichen Orten wurde dieser Winterbrauch jedoch weitergeführt.
In seinem Aussehen ähnelt der Krampus dem Teufel oder mystischen Tiergestalten, wie sie sich im alpenländischen Raum als Schiachperchten wiederfinden.
Im Gegensatz zu den Schiachperchten, die in den Rauhnächten unterwegs sind, ist der Krampus ausschließlich im Adventbrauchtum unterwegs. Die Ausstattung ist jedoch von Ort zu Ort oder Region zu Region unterschiedlich.
Normalerweise bedecken die Krampusmasken den gesamten Kopf. Neu in Mode kommen allerdings Holzmasken, bei denen Kinn und Unterlippe freigehalten werden, damit der Läufer den Mund bewegen und die Zunge herausstrecken kann. Die dadurch sichtbaren Gesichtsteile werden mit einer entsprechenden Farbe bemalt, damit die Masken „realer“ aussehen.
Im Normalfall wird die Figur des Krampus durch folgende Utensilien bekleidet:
Seit dieser Zeit bildeten sich die Krampuspassen parallel zum Perchtenlauf, in denen nur die wehrfähigen, unverheirateten Männer des Dorfs teilnehmen dürfen. Mit dieser Veranstaltung wurde seit dem mittleren 19. Jahrhundert diese wieder öffentlich. Im Gegensatz zum Krampus haben Perchten die Aufgabe, böse Geister zu vertreiben und sollen Glück fürs neue Jahr bringen. Klassischerweise treten sie in den Raunächten zwischen Weihnachten und Neujahr bzw. bis zum 5. Jänner auf. Perchten tragen oft auch mehrere Horn-Paare gleichzeitig und lassen sich in die guten „Schön-“ und die bösen „Schiachperchten“ gliedern. Außerdem gibt es – regional ganz verschieden – eine Vielzahl an Figuren und klassischen Begleitern, wie z. B. Frau Bercht, Glöckler oder Hexen.
Auf unzähligen Veranstaltungen in ganz Österreich kann man sich von dieser Vielfalt überzeugen.
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